In den Reigen der kostenlosen aber gut gemachten Museen Londons reiht sich das Museum of London Docklands nahtlos ein. Es verrät dabei bereits im Name das, worum es geht: die Docklands und ihre Geschichte.
Heute sind die Docklands und da speziell der Stadtteil Canary Wharf der Ort von Big Money und Investment. Allein deshalb lohnt sich bereits ein Besuch. Kommt ihr mit der Jubilee Line an, so nutzt ihr die eindrucksvolle U-Bahn-Haltestelle „Canary Wharf„. Sie wurde von Sir Norman Foster entworfen und 1992 eingeweiht. Schon damals wollte man dem immer größeren Zulauf in den neuen Finanzdistrikt Herr werden. Doch auch die Jubilee Line stößt an ihre Grenzen. Mit unterirdischen Ladenzeilen sind die Dockland Light Railway – Stationen Heron Quays und die gleichnamige Canary Wharf – Station verbunden. Von hier aus lässt sich ein guter Abstecher in das Wolkenkratzerviertel Londons machen. Teure Boutiquen und ebensolche Restaurants finden sich hier genauso, wie schöne Terrassen am Kanalsystem der ehemaligen London Docks. Wenn man schon beim Museum of London Docklands ist, sollte man auf jeden Fall ein wenig Zeit für den Rest des Viertels einrechnen.

Worum geht´s?
Das Museum selber beschäftigt sich mit der Geschichte der Docks. In zehn verschiedenen Kapiteln widmet sich das Museum seinem Standort. Und wie es für die Museen der Hauptstadt Usus ist, macht es das sehr liebevoll und immer wieder extrem anschaulich und für alle Altersgruppen spannend. Wie die meisten staatlichen Museen der britischen Landeshauptstadt ist auch bei diesem der Eintritt frei.
Abteilungen des Museum of the Docklands: 1. No. 1 Warehouse 2. City an River 3. Warehouse of the world 4. Mudlarks children´s galery 5. Trade Expansion 6. Sailor Town 7. Docklands at war 8. London, sugar and slavery 9. First Port of Empire 10. New Port, New City
Es wird dabei nicht nur die Geschichte erzählt: Von den dreckigen, brutalen und heruntergekommenen Docks über die einen der wichtigsten Güterumschlagsplätze Englands bis hin zu heutigen Finanzplatz. Die Ausstellungen sind mit vielen plastischen Exponaten gespickt. So wurde eine Straße der Docklands des 19. Jahrhunderts nachgebaut. Hier kann man selber erleben, wie eng und dunkel es zur damaligen Zeit war, welche Laden ansässig waren und wo die Lagerarbeiter ihr Tagewerk verrichteten. Witzig ist auch Mudlarks children´s galery – ein interaktiver Museumsteil für Kinder bis acht Jahren. Im Cafe gibt es ganz guten Kaffee, Espresso oder Cappuccino, so dass man sich gestärkt wieder auf den Weg machen kann.
Egal, ob man nun in 1-1.5 Stunden durch das Museum geht oder sich wirklich einen ganzen Vormittag Zeit nimmt: Es wird nicht einerseits nicht langweilig, auf der anderen Seite kann man auch bei einem Kurzbesuch genug neuen Input mitnehmen. Um sich bereits vorher zu informieren, findet man im netz auch bereits den Museumsplan als pdf (hier die deutsche Version).
Untergebracht ist das Museum übrigens stilecht in einem alten Sugar-Warehouse. Man befindet sich also direkt am Ort des (ehemaligen) Geschehens. Mit etwas Pathos angereichert, könnte man sagen, das Haus atmet die Geschichte, die es ausstellt. Es ist auch noch relativ neu. Erst im Jahr 2003 wurde es eingeweiht. Natürlich findet man neben der Dauerausstellung auch immer wieder aktuelle Sonderausstellungen (die manchmal extra-Eintritt kosten). Aber auch Workshops werden angeboten, genau so wie Führungen. Das Museum ist auch Ausgangspunkt für interessante Walks (geführte Spaziergänge) durch die Docklands. Das gesamt Programm findet man tagesaktuell auf der Homepage des Museums. Hier könnt ihr im Übrigen auch Tickets kostenlos vorbuchen (derzeit muss man das sogar tun, so das Museum überhaupt geöffnet ist).
Hier ein paar Impressionen:











Wie kommt man hin?
Man erreicht das Museum übrigens am besten mit der Docklands Light Railway (DLR), Londons selbst fahrender Overground-Bahn. Die Haltestelle ist West India Quay. Ein direkter Zug fährt dorthin von der Haltstelle „Bank“ im Herzen von London aus. Mit einem mal Umsteigen, erreicht man West India Quay auch bequem vom Tower Gateway. Die DLR gehört dabei zum tfL und kann auch mit den normalen Tages- oder Wochentickets sowie der Oystercard für die U-Bahn genutzt werden. Angekommen, sind es nur noch wenige Meter. Aber auch die oben genannte U-Bahn-Station Canary Wharf kann man nutzen. Dann ist man in etwa 10 Minuten da.
Überblick:
Adresse:
Museum of London Docklands, No.1 Warehouse, West India Quay, London E14 4AL
–> Kontaktformular
Anfahrt:
DLR bis West India Quay
Tube bis Canary Wharf mit der Jubilee-Line
–> „Plan your Journey„-Tool des tfL
Öffnungszeiten:
täglich von 10-17 Uhr
Für Corona-bedingte Einschränkungen immer auf der Homepage schauen!