Tottenham Hotspurs, Chesea FC oder Westham United – London hat viel traditionellen Premier-League – Fußball zu bieten. Ein weiterer großer Club ist der Arsenal FC aus dem Stadtteil Holloway im Norden der Themsestadt. Mit dem Emirates Stadium haben die Londoner ein eindrucksvolles Stadion, mitten in der Stadt. Ich habe die Stadiontour mitgemacht – hier mein Erfahrungsbericht.

Wie komme ich hin?
Aber von vorne. Mein Sohn wollte sich unbedingt eines der Stadien in London anschauen. Die Wahl fiel auf den Arsenal Football Club. Zum Einen hat der Verein derzeit einen deutschen Torwart (das überzeugte…), zum Anderen war das Stadion leicht zu erreichen. Mit der Picadilly Line geht es nordwärts bis Holloway oder Arsenal. Während Holloway wahrscheinlich die schlauere Variante für einem Besuch der Tour ist (man kommt sofort an der richtigen Seite an), ist der Weg ab Arsenal aber auch nicht wirklich weiter. Zudem kann man so das Stadion bereits zu Beginn einmal von allen Seiten in Augenschein nehmen. Das macht schon zu Beginn Eindruck!
Bereits der „way out“ aus der Haltestelle stellte sich als interessant dar, war doch ein Teil des Ganges durch Gitter abgetrennt. Unsere Vernutung war: hier können Rettungsdienste oder Polizei ungehindert passieren, wenn bei einem Spiel knapp 60.000 Fans und Gegner zum Stadion pilgern. Denn als Innenstadtstadion besuchen fast 100% der Zuschauer ein Spiel mithilfe von Tube, Bus oder Zug.
Verlässt man die U-Bahnhaltestelle kommt einem die Gegend fast kleinstädtisch vor. Man sieht erst einmal wenige echte Hochhäuser und große Straßen. Besonders schön ist auch der am Weg gelegene Gillespie Park. Hier kann man sich noch einmal richtig entschleunigen, bevor es los geht.
Die Stadiontour
Am Stadion angekommen, muss man allerdings das Stadion einmal umrunden um zum Eingang der Tour zu gelangen. Dieser befindet sich hinten rechts in dem riesigen Fanshop an der Südseite der Arena – gar nicht so einfach zu finden.
Hat man den Eingang aber gefunden, wird man von dem wirklich netten und zuvorkommenden Personal schnell und unkompliziert über das Vorgehen informiert. Für die 29€ pro Erwachsenem und 19€ pro Kind (vorher bei visit-britain.de gebucht) konnte man selbständig auf einem vorgegebenen Weg das Stadion erkunden. Dazu gab es einen Videoguide. Man konnte sich auf diesem Infos zu den verschiedenen Räumen anzeigen, sich Geschichten erzählen oder nach dem Scan des Trikots mithilfe der Kamera ,Infos über einzelne Spieler geben lassen. Der Weg war dabei ausgeschildert, an jede Ecke stand aber auch Personal, das einem wirklich freundlich weiterhalf, für Informationen bereit stand oder auch gerne mal einen kleinen Plausch gehalten hat. Wirklich toll!
Aber was gab es zu sehen? Der Weg führt einen durch die Tiefgarage und den Eingang des Vorstands in das Stadion um von der Lounge des Vereinsvorstandes und dessen Plätzen einen ersten Eindruck erlangen zu können. Eindrucksvoll!
Weiter geht der Weg über das hausinterne Sternerestaurant – dem Diamond Club – hinunter zum Spielereingang. Hier prankt direkt beim Eintritt ein riesiges Arsenal-Wappen an der Wand, der Grundstein des erst 2006 eingeweihten Stadionsliegt sichtbar unter Glas. Nachdem man sich vor einem Greenscreen fotografieren lassen kann (am Schluss können die Fotos, in verschiedene Zeitungen etc. hineinmontiert, käuflich erworben werden, geht es weiter. Gästekabine, Umkleide- und Wellnessbereich der Spieler, das Büro des Trainers sind die Stationen, bevor es durch den Tunnel wieder ins Innere des Stadions geht. Hier kann man auf dem Platz der Spieler und des Trainers Platz nehmen und sich vorstellen, einmal die Gunners zu coachen.
Der Rückweg führt vorbei an den erstaunlich kleinen Interviewboxen und durch die Pressekonferenz des Vereins, bevor dich nach den Presseplätzen der Rundgang dem Ende nähert.










Das Museum
So weit hat mich das Stadion wirklich begeistert. Vor Allem das hilfsbereite und offene Personal hat den Besuch zu einem echten Erlebnis werden lassen – auch bei dem stolzen Eintrittspreis. In dem ist aber nicht nur der Eintritt in die Tour enthalten, man darf sich auch im hauseigenen Arsenal-Museum umsehen. Hier wird die Geschichte des 1886 als Werksclub gegründeten Vereins erzählt. Von seinen Anfängen als Teil der Waffenfirma „Royal Arsenal“ – daher auch noch der Name, der Spitzname „Gunners“ und die Kanone als Clubzeichen – bis hin zur Jetztzeit, den Trainigsbedingungen und Informationen zu den Frauen- oder Jugendmannschaften.
Dabei ist das Museum nicht wirklich groß, aber ist ein liebevoll gestalteter Abschluss mit vielen Details und lässt einen doch noch einmal in die Geschichte des Premier-League-Clubs mit seinen jeweils 13 Meisterschaften und Pokalsiegen nachvollziehen.






Fazit
Wie man sieht: Ich war wirklich begeistert von dem Besuch und kann es allen den ans Herz legen, die interessiert an englischem Fußball sind. Gerne hätte ich auch noch viel mehr hier geschrieben: über den Pokal der Unbesiegbaren, den Raum der Legenden oder andere Details. Aber das schaut euch lieber selber an. Es lohnt sich.
Neben Arsenal haben natürlich auch die anderen Top-Clubs der Stadt Stadiontouren. Diese sind jedoch meist geführt. Das hat viele Vorteile, aber man ist nicht so flexibel in seinem Besuch, wie bei den Gunners mit ihrem Audio/Video-Guide. Von mir also ein absolutes: Daumen hoch!
Für wirklich Fans hat Arsenal aber aber noch die Matchday-Tour, die Legend Tour (geführt) oder die VIP Legend Experience im Angebot. Hier könnt ihr euch darüber informieren.
Auf meiner persönlichen London-Highlight-Skala: 10 von 10 möglichen Punkten.
Übersicht/ links:
Anfahrt mit der Piccadilly Line – ca. 7 Minuten von King´s Cross/St. Pancrass. Haltestelle Arsenal oder Holloway
Eintritt: 29€ für Erwachsene (ab 16 Jahren), 19€ für Kinder (5-15 Jahre)
Öffnungszeiten: Mo-Fr. 10-17 Uhr, Sa. 9.30-18 Uhr, So. 10-16 Uhr. Letzter Einlass jeweils eine halbe Stunde vor Schluss.
Links:
2 Kommentare zu „Ein Blick hinter die Kulissen: FC Arsenal Emirates Stadium – Tour“