Ist es nicht so? Meistens, wenn man in London unterwegs ist, nutzt man die Tube, gefolgt vom Bus. Das ist mit der Oyster Card praktisch und man kommt schnell von A nach B. Wenn ihr allerdings ein wenig Zeit habt und nicht einen voll gedrängten Terminplan, kann man in London auch echt schicke Spaziergänge machen. Eine meiner Lieblingsrouten erstreckt sich entlang des südlichen Themseufers – vom London-Eye bis zur London- bzw. Towerbridge; kurz: Der Queenswalk in Southbank. Das Tolle hieran: Es ist fast die „Best of London Route“. Auf diese möchte ich euch in diesem Beitrag gerne mitnehmen.

Ich finde es immer ganz schön, an der Westseite der Tour zu starten. Ausgehend von der U-bahn-Haltestelle Westminster, geht es erst einmal über die Westminster Bridge. Allein hier könnt ihr ja bereits den Elisabeth Tower inkl. Big Ben, das Parlament und einige Dinge mehr auf eurer Liste abhaken. Der Weg über die Westminster-Bridge zeigt einem das typische Postkartenpanorama.

Hinter der Brücke geht es links, vorbei am London Eye, dem Dungeon, Shrek Adventure und dem Sea Life. Der Platz vor dem London Eye wurde zum diamantenen Krönungsjubiläum der Queen komplett umgebaut und hält nun als Jubilee Garden einige grüne Stellen bereit um bei gutem Wetter zu verweilen. Auch gibt es von hier am Themse-Ufer ostwärts immer wieder Straßenkünstler oder Musiker zu bestaunen – teils von hervorragender Qualität. Wenn ihr mit Kindern unterwegs seid, lohnt sich der Jubilee Playground an der Südseite des Platzes.

In den Sommermonaten öffnet das Underbelly Festival in Southbank seine Pforten. Es wird eine eigene Veranstaltungshalle aufgebaut mit meist einer recht abgefahrenen Außengastronomie. Die Veranstaltungen sind meist erschwinglich und es loht sich, dort mal genauer hinzusehen. Aber auch, wenn man sich nur kurz hinsetzen und ein Getränk zu sich nehmen möchte, lohnt sich der kurze Abstecher.

Weiter geht es: Am Southbank Center vorbei und der Royal Festival Hall (Tipp: geht mal rein… da gibt es einen singenden Aufzug auf der blauen Seite des Gebäudes), den Skatern am Southbank Skate Place zuschauen oder in der Hayward Gallery moderne Kunst bestaunen. Dieser Fleck macht wirklich Spaß. Vor Allem kann man hier im Sommer nett draußen sitzen, auf dem Buchtrödelmarkt unter der Waterloo Bridge stöbern oder durch die verschiedenen Restaurants und Geschäfte im Center streifen. Unterschiedlich gestaltete Bänke laden zu Pausen … oder Kinder zum Klettern ein.

Ein paar hundert Meter weiter kommt man zu Gabriel´s Wharf. Ich liebe es, hier hinunter zur Themse zu steigen und das kleine Stück Themse-Strand entlang zu laufen, bis man am Oxo-Tower wieder hinauf steigen kann um entweder in den kleine Geschäften (viel Kunst!) zu stöbern oder vielleicht einen Kaffee in der Bar im 8. Stock mit Blick auf die Themse nimmt. Die Bernie Spain Gardens sind aber eine gute Alternative für eine Pause.

Der weitere Weg bietet erst einmal eine kurze Atempause. Aber hinter der Black Friars Bridge geht es hochkarätig weiter: hier findet ihr, direkt an der Themse die Tate Modern – eine der besten und größten Kunsthallen für moderne und abstrakte Kunst. Ein absolutes Muss, wenn man in London ist (und auch noch kostenlos). Hier werden von frischen Talenten bis zu den großen, namhaften Künstlern Bilder, Installationen oder Plastiken ausgestellt.

Hier hat man nun auch die Qual der Wahl: Gehe ich auf dem Queen´s Walk weiter oder nehme ich die Millenniums-Bridge und quere die Themse in Richtung St. Paul´s Cathedral. Ich gehe in diesem Fall aber weiter am südlichen Themse-Ufer entlang. Denn hier erwarten einen auf dem Weg zur London-Bridge etwa das weltbekannte Globe Theater (Shakespeare´s Globe). Eine Besichtigung ist absolut lohnenswert. Auf den Touren erzählen die Guides Einiges rund um die Entstehungsgeschichte und darüber, wie hier Aufführungen funktionieren – nämlich immer noch unter freiem Himmel. Es ist im Übrigen auch gar nicht so kostspielig, sich dort eine Vorstellung anzuschauen. Es lohnt sich!

An verschiedenen Pubs (z.B. dem Golden Anker) und Restaurants , dem Clink Prison (Londons ältestes Gefängnis von 1144 und heutiges Museum) oder der Golden Hinde (das ursprüngliche Flagschiff von Sir Francis Drake) vorbei, geht es dann zum Borough Market, wo man immer noch – trotzdem es mittlerweile schon wirklich touristisch geprägt ist – noch viele tolle Stände, frisches Obst, Gemüse, Fisch oder Fleisch feil bieten und wirklich leckerer Street Food zu haben ist, findet.

Eigentlich könnte man hier (vorbei an der Southwark Cathedral) an der London Bridge in die entsprechende U-Bahnhaltestelle einsteigen und den Spaziergang für beendet erklären. Denn Allein zu diesem Zeitpunkt hat man bereits so viel gesehen, dass vielleicht die eingeplante Zeit mehr als verstrichen ist. Der Blick von der London-Bridge offenbart aber, was auf dem letzten Teilstück bis zu Tower-Bridge noch alles zu sehen ist. Dafür empfehle ich euch, mal in folgenden Beitrag reinzuschauen: Vom Tower in die Docklands, Teil 1. Nur in Kürze: Tower, Scoop, Hayes Galleria , HMS Belfast und viele andere Sehenswürdigkeiten sind dort auf nicht mal einem Kilometer gedrängt.

Ihr seht… dieser Spaziergang führt euch im Zweifel zu vielen der Klassiker. Die Sehenswürdigkeitendichte ist echt hoch. Und das alles auf der einen Seite der Themse. Das andere Themse-Ufer hält mit Temple (z.B. die Templer-Kirche), St. Paul´s oder Monument auch jede Menge Sehenswertes bereit. Der schönere Fußweg ist allerdings wirklich auf der Südseite des Flusses zu finden. Probiert´s mal aus.

Habt ihr vielleicht noch Tipps, rund um diesen Weg? ich würde mich drüber freuen!

Ein Kommentar zu „Halb London in einem Spaziergang: Southbank

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